Es mussten noch Stühle hereingeräumt werden, so gut besucht war das Foyer der Langenselbolder Klosterberghalle am Mittwochabend. Über 70 Menschen, davon 54 stimmberechtigte Mitglieder des SPD-Ortsvereins Langenselbold, fanden sich ein, um bei der Kandidatennominierung für die anstehende Bürgermeisterwahl dabei zu sein. Ich glaube, niemand hat sein Kommen bereut, meint Bernd Weingärtner, Schriftführer der SPD. Denn erlebt haben wir eine in jeder Beziehung eindrucksvolle Nominierung unseres Kandidaten Bernd Kaltschnee.
Vorstand und Fraktion hatten einstimmig der Mitgliederversammlung empfohlen, Kaltschnee zu nominieren. Ebenso einstimmig fiel dann die Wahl der Parteimitglieder aus: in geheimer Abstimmung votierten alle 54 Anwesenden für den 53-jährigen.
Er hatte zuvor in einer immer wieder von Beifall unterbrochenen Rede klar gemacht: Ich will Bürgermeister werden! Dabei habe Bernd Kaltschnee in den vielen Jahren seines kommunalpolitischen Engagement nie eine Karriere angestrebt. Aber nach zwölf Jahren CDU-Mehrheit und fünf Jahren mit Jörg Muth als Bürgermeister sei die Situation in seiner Heimatstadt so verfahren, dass er sich zum Handeln veranlasst sehe.
Der Schuldenstand der Stadt ist seit der Amtsübernahme Muths von fünf Millionen Euro auf beinahe 45 Millionen angewachsen. Da kann man nicht mehr behaupten, dies alles sei schon zu meistern. Trotz massiver Steuererhöhungen und dem Schlüpfen unter den kommunalen Rettungsschirm sei es der aktuellen CDU-GAL-Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung und Jörg Muth an der Spitze des Magistrats nicht gelungen, einen ausgeglichen Haushalt zu präsentieren.
Daneben bliebe das Soziale auf der Strecke: der SPD-Mann erinnerte beispielhaft an die Abschaffung des ärztlichen Notdienstes und die drastische lineare Erhöhung der Mieten in den städtischen Wohnungen.
Bernd Kaltschnee kündigte im Falle seiner Wahl einen anderen Politikstil an: es werde mehr Transparenz und ein Plus an Bürgerbeteiligung geben.
Nach dem langanhaltenden Applaus sah sich eine ganze Reihe von Genossinnen und Genossen veranlasst, ihre Unterstützung für Bernd Kaltschnee zu artikulieren und für seine Wahl zu werben, so der ehrenamtliche Kreisbeigeordnete Fritz Schüßler und der Fraktionsvorsitzende in der Stadtverordnetenversammlung Timo Greuel.
Nachdem Bernd Kaltschnee die Anwesenden mit seiner Rede beeindruckt und bewegt hatte, gaben die dies ihm zurück: mit einer hundertprozentigen Zustimmung in geheimer Wahl.
Anschließend gab es herzliche Gratulationen, reichlich Blumen und Geschenke rund um das hessischen Nationalgetränk für den bekennenden Apfelweintrinker. Nach einer Sitzung ließen es sich Unterbezirksvorsitzender Dr. André Kavai und Landtagskandidat Christoph Degen nicht nehmen, zu später Stunde noch herbei zu eilen und Bernd Kaltschnee zu beglückwünschen.
Uns allen hat sich an diesem Abend ein eindrucksvolles Wir-Gefühl-Erlebnis vermittelt, so Bernd Weingärtner. Das gilt es jetzt weiter zu tragen. Ich glaube, wir haben einen Top-Kandidaten und eine seriöse Chance, dass Bernd Kaltschnee unser nächster Bürgermeister sein wird.