SPD will dezentrale Energieerzeugung

Ein zentraler inhaltlicher Punkt bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin bildete das Thema Energieversorgung. Dabei ging es auch um den weiteren Umgang mit beziehungsweise die Förderung von regenerativen Energien und die Sicherung der Grundversorgung. Gleichzeitig soll die Kostenbremse einsetzen und kein weiterer Anstieg der Strompreise auf Verbraucher zukommen. „Ein komplexes Maßnahmenpaket, das so 1 zu 1 nicht zu verwirklichen ist, aber die wesentlichen Kernpunkte sollten Leitlinie künftigen Handelns sein“, so der Langenselbolder SPD Vorsitzende und Bürgermeisterkandidat Bernd Kaltschnee.

Ein Eckpunkt der künftigen Bundesregierung sollte nach Vorstellungen der örtlichen Sozialdemokraten die Festlegung sein, dass die regenerativen Energien in Form von Wind- und Solarenergieanlagen nach wie vor priorisiert werden, insbesondere dann, wenn die Anlagen effizient und preislich attraktiv Strom ins Netz speisen können. „Umso interessanter sind solche dezentralen Kraftwerke, wenn sie dort Strom produzieren, wo Bedarf an Energie besteht, vornehmlich in den Industrie- und Wirtschaftsmetropolen“, findet Bernd Kaltschnee. Der Strom müsste nicht von Kraftwerken beispielsweise von der Küste nach Süden transportiert werden, auf Trassen die es bisher noch gar nicht gäbe. Deren Umsetzung sei (leider) jahrelang verschlafen worden.

Daher ist eine Forderung an die künftig in Berlin Verantwortlichen, gerade die Anlagen zur regenerativen Stromerzeugung weiterhin zu privilegieren, die auf kurzem Weg und preislich attraktiv Energie produzieren. „Eine solche Anlage steht bei Schöneck und ist auch in Kooperation mit den Gemeinden Ronneburg, Hammersbach und Neuberg auf Langenselbolder Gemarkung angedacht.
Um sich vor Ort ein Bild von den Vorteilen einer Windenergieanlage, aber auch möglichen Nachteilen eines Windparks zu machen, hat eine Delegation des SPD-Vorstands und der Fraktion unter fachkundiger Beratung eines der Geschäftsführer der Firma Naturenergie Main-Kinzig, Oliver Habekost, eine Windenergieanlage in Schöneck besichtigt. Die Firma Naturenergie betreibt dort zwei Windkraftanlagen des Typs Enercon mit jeweils 3.000 kW Leistung und eines Jahresertrages von ca. 11 Millionen kWh. Anders ausgedrückt, eine Windkraftanlage dieses Typs produziert in einer Stunde soviel Strom, wie ein Vier-Personen-Haushalt in einem ganzen Jahr verbraucht.

"Imposant waren nicht nur die technischen oder ökologischen Aspekte dieser Windkraftanlage, sondern auch das Konzept, in das die Anlage eingebettet ist. Zusammen mit NaturEnergie, einem regionalen Anbieter der Förderung regenerativer Energien, wurde vor Ort ein Komplex errichtet, bei dem die Wertschöpfung auch in der Region verbleibt", so der SPD Vorsitzende.
„Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima bestand ein breiter gesellschaftlicher Konsens, auf alternative Energien, allen voran die Windkraft, zu setzen“, so Bernd Kaltschnee.. „Zweieinhalb Jahre später bröckelt dieser Konsens, die Zustimmung zur Windkraft sinkt – meist aus einer auf eigene lokale Interessen begrenzten Sichtweise heraus. Das finden wir bedauerlich.“