Ein ganz normaler Werktag, morgens in der Rush-hour: ein Pannenfahrzeug irgendwo auf der Autobahn zwischen Gründau und Hanau oder – in diesen Tagen schon mal vorkommend- ein Hauch von Schneefall und das Verkehrsmalheur auf der A66 ist perfekt. Das gilt für alle Werktage, aber ganz besonders für die Montage, wenn sich die Wochenendpendler aus Osthessen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ins Rhein-Main-Gebiet aufmachen. Durch den Bau des Tunnels bei Neuhof hat die Autobahn A66 als Verbindung von Nordhessen, ja Nord- und Ostdeutschland, gegenüber der Autobahn A5 deutlich an Attraktivität gewonnen, das Fahrzeugaufkommen steigt.
Was passiert also nicht nur immer wieder, sondern absehbarer weise zunehmend an so einem stauigen Morgen? fragt Bernd Weingärtner von den Langenselbolder Sozialdemokraten. Klar, die Verkehrsteilnehmer versuchen auszuweichen, sie fahren in Lieblos oder Rothenbergen von der Autobahn ab und benutzen die parallel zur A66 führende Kreisstraße, um dann in Langenselbold wieder die Autobahn anzusteuern! Zunächst klappe das noch ganz gut. Bald ist aber die Gelnhäuser Straße völlig blockiert, so auch die Erfahrung von Bernd Kaltschnee, dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden. Die nächste Stufe: man trete als Autofahrer die Flucht in die Seitenstraßen, wie Wingertstraße, Vogelsbergstraße oder Simpelvelder Straße an. Und sorge auch dort für Verkehrschaos. Damit entsteht zu viel Verkehr auf Schulwegen und Strecken der Buslinien, findet Bernd Kaltschnee.
Dabei sei von Experten immer wieder zu hören: meist lohnt es zeitlich gar nicht, bei einem Stau die Autobahn zu verlassen. Aber seis drum, hier geht es uns ja zunächst einmal um die Langenselbolderinnen und Langenselbolder. Die Pendler gen Hanau oder Frankfurt stehen nicht nur selbst im Stau. Die ganze Innenstadt ist auch belastet, so Bernd Weingärtner. Die Buslinien in der Gelnhäuser Straße, in der Vogelsbergstraße, in der, Simpelvelder und Leipziger Straße seien betroffen. Kinder auf dem Weg zur KITA Buchbergblick oder zur Weinbergschule würden potentiell gefährdet.
Das nervt!, finden Kaltschnee und Weingärtner. Deshalb wollen die Sozialdemokraten, dass Möglichkeiten geprüft werden, dies zu minimieren. Dazu gehört zu überlegen, welche Möglichkeiten es gibt, eine Lichtzeichenanlage, von uns mal Bedarfsampel genannt, an der Ecke Gelnhäuser Straße Simpelvelder Straße zu installieren. Diese zeige Rot für von Osten nach Langenselbold strebende Autofahrer an, wenn der Verkehr aus der Gelnhäuser Straße nicht mehr fließe.
In diesem Fall müsse man sich auch keine Gedanken machen, dass man geblitzt werde, meint schmunzelnd Bernd Weingärtner. Aber ansonsten schon. Denn die Aufhebung des Tempolimits auf der Kreisstraße Rothenbergen Langenselbold führe zu höheren Einfahrgeschwindigkeiten in das Ortsgebiet. Wir möchten daher, dass der relativ wirkungslose Starenkasten in Höhe des Seniorenzentrums etwa 100 bis 200 m ostwärts, zwischen die Einmündungen Simpelvelder Straße und Ellenbügel wandert. In Richtung Ort wäre er hier viel sinnvoller platziert.
Mit diesen Maßnahmen erwarten die Sozialdemokraten eine Verbesserung der Sicherheit auf Langenselbolds Straßen und hoffen auf eine Zustimmung durch andere Fraktionen in der nächsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung.