Viel Lärm um nicht viel

Den Verlautbarungen der CDU nach könnte man glauben, dass im Neubaugebiet Niedertal III ein großer Park entstehen soll, der zum Verweilen, Sport und sonstigen Freizeitaktivitäten einlädt. So ließ sich vom Vorsitzenden des CDU Ortvereins sogar vernehmen, dass diese Grünfläche mit der Mathildenhöhe in Darmstadt zu vergleichen sei. Die Bürger wurden aufgefordert, Vorschläge für ein „Blickfänger-Element“ im Zentrum des sog. Bürgerparks abzugeben. Gut. Soviel zu den Luftschlössern und Wolkenkuckucksheimen der CDU. Kommt man auf den Boden der Tatsachen zurück, stellt man fest: Das in Frage stehende Areal ist laut Bebauungsplan ca. 50 m lang und 21 m breit. Das macht 1100 qm. Ja, Sie haben richtig gelesen. Das heißt, die Fläche entspricht nicht einmal 1/6 eines Fußballfeldes. Es soll Leute geben, die einen größeren Garten haben.
Auf diese doch überschaubare Fläche soll dann eine Spiel- und Freizeitfläche entstehen. Die Anlage soll zudem begrünt und mit dem „Gestaltungselement Baum“ bepflanz werden. Zudem soll eine öffentliche barrierefreie Toilette vorhanden sein. All das soll mit einer modernen LED-Ambientebeleuchtung illuminiert werden.
Hinzu kommt das ausgeschriebene „Blickfänger-Element“. Dass einer der Vorschläge für dieses Element eine Mehrzweckhalle ist, ist geradezu grotesk, aber konsequent, zeigt dies doch, dass die Verfasser der Vorschläge dem Großmannsgetue der CDU aufgesessen sind.
„Sicherlich ist eine Grünfläche im Neubaugebiet Niedertal III sinnvoll und wünschenswert“, sagt Dr. Martin Gasche von der SPD. „Doch sollte man die Mathildenhöhe in Darmstadt und die Kirche im Dorf lassen. Auf den 1100 qm wird kein wirklicher ‚Ort der Naherholung, des Sportes und des Freizeitvergnügens‘ entstehen, wie von CDU und GAL fantasiert. Der vierte Jogger, der im sog. Bürgerpark seine Runden drehen will, wird seinem Vordermann schon in die Hacken treten.“
Wenn dort eine Grünfläche mit ein paar Bäumen und Sitzmöglichkeiten entsteht, könnte man schon zufrieden sein. Zu befürchten ist allerdings, dass selbst dies dem Rotstift zum Opfer fallen wird, genauso wie einst das versprochene Jugendcafé. Auf das warten die Langenselbolder Jugendlichen heute noch.