Diskussion um Gymnasium (aus der GNZ vom 24. Februar 2021)

Ausbau der Käthe-Kollwitz-Schule: CDU und FDP scheitern mit Antrag (von Matthias Abel)

Langenselbold (mab). Längst ist die Debatte über ein neues Gymnasium im Westkreis auch in Langenselbold angekommen und hat in der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten für einen heftigen Schlagabtausch geführt.

Anlass des Streits war ein Antrag der CDU, demzufolge der Magistrat unverzüglich Gespräche mit der Stadt Erlensee und den zuständigen Schulbehörden aufnehmen sollte, um zu prüfen, ob eine gymnasiale Oberstufe an der Käthe-Kollwitz-Schule (KKS) eingerichtet werden kann. Hintergrund ist die gemeinsam getroffene Aussage der Städte Langenselbold und Erlensee, sich zu einem kooperierenden Mittelzentrum zu entwickeln und die KKS in diesem Zusammenhang um eine gymnasiale Oberstufe zu erweitern. Wie Gerhard Mohn (CDU) in seiner Antragsbegründung betonte, hätten sich die Schülerzahlen an der KKS in den vergangenen Jahren fast halbiert, dennoch sei vor etwa fünf Jahren ein komplett neuer naturwissenschaftlicher Trakt gebaut worden, wodurch die räumlichen Voraussetzungen für eine Oberstufe gegeben seien. Das Ziel sei freilich nur dann umsetzbar, wenn die Kooperation zwischen Main-Kinzig-Kreis und Hanau zur Aufnahme von Gymnasialschülern nach 2024 nicht verlängert werde. Unterstützung für den Vorstoß kam von der FDP, die gemeinsam mit den Liberalen aus Ronneburg bereits für eine Oberstufe in Langenselbold geworben hatte. In einem Ergänzungsantrag forderte Christoph Sack (FDP), dass die Prüfung der Oberstufe in Langenselbold in den Schulentwicklungsplan des Kreises aufgenommen wird.

Wenig angetan vom CDU-Vorstoß zeigte sich dagegen Bernd Kaltschnee (SPD), der zwar betonte, dass sich alle Langenselbolder Parteien über eine Aufwertung des Schulstandorts freuen würden.

SPD: Kein Wahlkampfthema

„Dass die CDU das Thema jetzt für den Wahlkampf instrumentalisiert, halte ich für falsch.” Dabei erinnerte er daran, dass Kreis-Schuldezernent Winfried Ottmann, selbst CDU-Mitglied, jüngst eine Versachlichung der Debatte gefordert hatte und die Signale aus der Stadt Hanau, die Kooperation auch im Falle der Kreisfreiheit fortsetzen zu wollen, mittlerweile positiv seien. Noch deutlichere Worte fand Christiane Kapp (Freie Wähler): „Das Ansinnen der CDU hat nur minimale Chancen auf Verwirklichung. Die CDU kennt die Haltung von Ottmann und die Pläne von Landrat Thorsten Stolz, das Albert-Einstein-Gymnasium in Maintal auszubauen.” Der Versuch, mit dem Thema auf Stimmenfang zu gehen, belege nur die aus ihrer Sicht bemitleidenswerte Lage der Christdemokraten in Langenselbold.

Mit der Mehrheit der Stimmen von SPD, Freien Wählern und Grünen wurde der CDU-Antrag mehrheitlich abgelehnt. Einstimmig beschlossen wurde dagegen ein Änderungsantrag der SPD. Demnach soll der Magistrat die anstehenden Gespräche des Kreis-Schuldezernenten mit der Stadt Hanau über die Fortführung der bestehenden Kooperationsvereinbarung unterstützen. Im Zuge der Beratungen soll der Kreis prüfen, ob der prognostizierte Bedarf im gymnasialen Bereich für Schüler aus dem Westkreis auch durch eine Erweiterung bestehender Standorte wie Langenselbold und Erlensee gedeckt werden kann.

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